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„Kopfkrieg“ und „(Über)Lebenskünstler“ in Kaiserslautern

Kaiserslautern

Pfalzklinikum am 13. März im Pfalztheater aktiv mit dabei

Betroffene, Angehörige, Behandler und Interessierte können sich in den Gesprächsforen über die Krankheit Psychose austauschen.
Betroffene, Angehörige, Behandler und Interessierte können sich in den Gesprächsforen über die Krankheit Psychose austauschen.

Bei einer Ausstellung und einer Tagung möchte der „Landesverband der Psychiatrie-Erfahrenen Rheinland-Pfalz e.V." (LVPE) am 13. März von 10 bis 16 Uhr Menschen mit und ohne Psychiatrie-Erfahrung im Pfalztheater Kaiserslautern (Werkstattbühne) zusammenführen.

Martina Miocevic und Bea Roth gestalteten im Jahr 2010 mit der originellen Exposition „Kopfkrieg" ihren Bachelor-Abschluss an der Fachhochschule Mainz. Nun können sich die Tagungsteilnehmer mit dieser künstlerischen Umsetzung eines „unkontrollierten Gedankenkarussells" auseinandersetzen. Schließlich ist vielen ein „Kopfkrieg" nicht unbekannt, der in Form von Angst, Depression, Sucht, Schlaflosigkeit, Psychose usw. sichtbar werden kann.

Wie sie aus dem „Schicksalsschlag Psychische Erkrankung" Kraft schöpften - darüber berichten drei Psychiatrie-Erfahrene während der Tagung „(Über)Lebenskünstler". Sie leiteten kreativ ihren Genesungsprozess ein, nach Abraham Low (1937) auch Recovery genannt, als er in einem gemeinnützigen Verein ein Füllhorn von Selbsthilfemethoden und –techniken zur Selbsterfahrung anbot. Die drei „(Über)lebenskünstler", zwei Frauen und ein Mann, nutzten ihre eigenen „Unvollkommenheiten" nicht, um perfekt zu werden, sondern um mit Freude zu leben. Sie wissen, was sie wollen und warum sie es wollen.

Die drei Menschen mit Patienten-Erfahrungen aus psychiatrischen Einrichtungen werden durch Referenten unterstützt, die (auch) professionelle Psychiatrie-Erfahrungen mitbringen. Dabei geht es um Themen wie „Trotz – eine wichtige Kraft auf dem Genesungsweg", „Erfolgspfade von Menschen mit Psychose-Erfahrung" und „Subjektiver Sinn von Psychosen". Moderiert wird die Veranstaltung von Brigitte Anderl-Doliwa, Vorstandsmitglied des Pfalzklinikums und Pflegedienstleiterin im Psychiatrieverband Nordwestpfalz.

Roswitha Beck, Kuratoriumsvorsitzende des Vereins zur Unterstützung Gemeindenaher Psychiatrie in Rheinland-Pfalz e. V., hat die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen. Grußworte sprechen Christine Morgenstern, Abteilungsleiterin für Gesundheit im Mainzer Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Paul Bomke, Geschäftsführer des Pfalzklinikums, sowie Franz-Josef Wagner, Vorsitzender des LVPE. Nach Versand der Einladungsflyer war die Veranstaltung umgehend ausgebucht. „Deshalb planen wir eine weitere Veranstaltung dieser Art", kündigt Franz-Josef Wagner an. „Ort und Zeit werden in Kürze auf unserer Homepage

Für Verbandsmitglieder ist der Eintritt frei, ansonsten kostet er 20 Euro. Die Bezirksärztekammer Pfalz bewertet die Tagung mit elf Fortbildungspunkten.

Info:

Tel.: 0651 170 79 67
f.j.wagnergmx.net 

www.lvpe-rlp.de  und auch der Presse mitgeteilt.