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Bunt und vielfältig: Der Tag der Psychiatrie 2014

Die Menschen ließen sich mitreißen und inspirieren oder sammelten interessiert neues Wissen zu Gesundheitsfragen sowie der Behandlung und Betreuung im Pfalzklinikum.
Der Tag der Psychiatrie ist sicherlich eines der beliebtesten öffentlichen Ereignisse in Klingenmünster. Wie immer waren alle südpfälzischen Einrichtungen am Gelingen beteiligt. Es gab viel zu sehen und zu hören, zahlreiche Möglichkeiten, sich aktiv zu beteiligen oder etwas zu essen und zu trinken.
Viele Besucher versuchten sich bei der Musiktherapie, wagten, mit anderen zusammen, afrikanischen Trommeln einen gemeinsamen Rhythmus zu entlocken. Unweit davon erprobten sich Kinder, sichtlich begeistert, im Entertainment und Theaterspiel. Andere verwirklichten sich am Mitgestalten einer dicken Eule, dem "Wunschvogel" von Kunsttherapeutin Elisabeth Moser. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen lockten unter dem Motto: "Es geht auch ohne" und mit bestechend-bunten Cocktails zahlreiche Besucher zu ihrem Stand. Solch ein erfrischendes, alkoholfreies Getränk mussten sich die Durstigen allerdings erst bei einem kleinen Fragespiel zum Thema Alkohol verdienen. Auch das Team vom Schlafzentrum hatte sich ein Mitmachspiel ausgedacht: Klebepunkte zum Markieren des eigenen, auf Stellwänden erfragten, Schlafverhaltens.
Man spürte überall das Engagement der Mitarbeiter, ihre Begeisterung für die Sache und die Identifikation mit ihrer Aufgabe. Da brauchte Geschäftsführer Paul Bomke zur Eröffnung nur noch einen kurzen Willkommensgruß zu formulieren, den Ehrengästen für ihr Kommen zu danken und seine Freude über die zahlreichen Besucher zum Ausdruck zu bringen. Unterstützt von der Gruppe "Mayi Afrika", die gerade mit schnellen afrikanischen Rhythmen den Festauftakt geschlagen hatte, bot sich den Zuhörern gleich ein buntes Bild, abwechslungsreich und vielfältig wie dieser gesamte "Jahrmarkt", zu dem sich auch Kooperationspartner, Selbsthilfegruppen und ehrenamtlich Engagierte eingefunden hatten.
Gern erzählte Bernd Hörner von seiner Freude am ehrenamtlichen Austausch und seiner "inneren Verpflichtung", etwas Sinnvolles zu tun. Interessant war das Gespräch am gemeinsamen Info-Stand von "Netzwerk Stimmen hören" und "Tourette-Syndrom". Hermann Krämer, selbst am Tourette-Syndrom leidend, hatte gerade noch am Stand der Musiktherapie, sichtlich gekonnt die Trommel geschlagen. Jetzt erzählte er, dass ihm Musik helfe, innere Ruhe zu finden. Ruhe findet die Parkinson-Patientin am Stand daneben beim Malen. Eine Auswahl ihrer Bilder hatte sie mitgebracht.
Die kleine Marion hatte sich ganz besonders auf diesen Tag gefreut. Sie wollte unbedingt ihr Kistenkletterabenteuer vom vergangenen Tag der Psychiatrie übertreffen. Zielstrebig, ruhig und konzentriert schaffte sie einen neuen Rekord: Gesichert an einem hoch oben fixierten Seil, ließ das Mädchen den freistehenden Turm, Getränkekiste um Getränkekiste, wachsen und schaffte sich damit in schwindelerregende Höhe. 32 Kisten und die strahlende Marion obenauf - erst dann kam der Turm ins Wanken und sie schwebte sicher am Seil zum Boden zurück.
Stolz waren auch Sebastian Furch und Sven Beßler von der F8, da am Stand der Forensischen Ergotherapie selbst gefertigte Produkte zum Kauf angeboten wurden. Kleine Transportbeschädigungen besserten sie gleich vor Ort aus. Dass der "Peilsender" demnächst auf der Frequenz 87,9 zu empfangen sein wird, beglückt die Jungs vom PI-Patienten-Radio. Die Verlierer des parallel veranstalteten Fußballturniers, allesamt Klinikums-Mannschaften, trugen es am späten Nachmittag mit Fassung, dass die jugendlichen Fußballer aus Klingenmünster am Kleinsportfeld den Sieg davon trugen. "Hauptsache, es hat Spaß gemacht", hieß es und das trotz der Hitze an diesem Tag der Psychiatrie.