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Ein Vierteljahrhundert Psychiatrie in Klingenmünster

Klingenmünster. Mit einem hochkarätig besetzten Symposion verabschiedet sich der langjährige Ärztliche Direktor des Pfalzklinikums Prof. Dr. Reinhard Steinberg am 4. November von 9 bis 17 Uhr im BKV-Zentrum von der wissenschaftlichen und medizinischen Community. Eingeladen sind alle Ärzte und Therapeuten, in der Psychiatrie Tätige, Kooperationspartner des Pfalzklinikums, Vertreter von Selbsthilfegruppen sowie alle interessierten Menschen der Region.
Nach dem Grußwort von Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke, der auch Grüße von Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstages Pfalz, übermitteln wird, spricht mit Prof. Dr. Hanns Hippius einer der wichtigsten Lehrer Steinbergs. Hippius war schon Ordinarius für Psychiatrie und Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik München, als Steinberg dort seine medizinische Karriere im Assistentenstatus begann.
Den ersten Fachvortrag hält Prof. Dr. Dr. Margot Albus, Ärztliche Direktorin am Klinikum München-Ost und Professorin für Psychiatrie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, zum psychologisch-biologischen Konzept der schizophrenen Störungen. Prof. Dr. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, für die das Pfalzklinikum als Akademisches Lehrkrankenhaus wirkt, spricht über Moderne Antidepressiva-Therapie. Über Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie referiert Privatdozentin Dr. Susanne Stübner, Leitende Oberärztin am Bezirkskrankenhaus Augsburg. Das psychobiologische Modell der Süchte erörtert Prof. Dr. Michael Soyka, Ärztlicher Direktor der Privatklinik Meiringen (Schweiz), einem Zentrum für seelische Gesundheit.
Nach zwanzigminütiger Pause wird das Symposion um 11.20 Uhr mit dem Vortrag „Psychologie und Neurowissenschaften“ von Prof. Dr. Dipl.-Psych. Monika Pritzel, Professorin für Psychologie an der Universität Koblenz/Landau fortgesetzt. Ihr folgt Dr. Iris Hauth, Ärztliche Direktorin und Chefärztin für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Klinik für Suchtmedizin und Geschäftsführerin am St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee. Die Vorsitzende der Bundesdirektorenkonferenz für Psychiatrie und Psychotherapie setzt sich mit der psychiatrischen Versorgung angesichts des Kostendrucks auseinander. Die zweite Vormittagssitzung beendet Dr. Sylvia Claus, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Klingenmünster am Pfalzklinikum und Nachfolgerin Steinbergs, mit einer Übersicht über Behandlungsangebote für Borderline-Patienten.
Ethische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen der Psychiatrie in Gegenwart und Vergangenheit stehen ab 13.45 Uhr auf der Tagesordnung. Prof. Dr. Christian Rittner, Ordinarius im Ruhestand des Instituts für Rechtsmedizin an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Vorsitzender des Klinischen Ethikkomitees am Pfalzklinikum betrachtet die Psychiatrie im Spannungsfeld zwischen Ethik und Recht. Den Biologismus und die Ideologie des Normalen diskutiert Prof. Dr. Norbert W. Paul, Leiter des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Dabei legt er den Fokus auf die Wirkungsgeschichte nationalsozialistischer Konzepte in der Psychiatrie.
Die Abschlusssitzung beginnt um 15 Uhr mit einem Vortrag zur Bildgebung in der Schlafforschung von Prof. Dr. Thomas Wetter, Leitender Arzt der Klinik für Affektive Erkrankungen und Allgemeinpsychiatrie Zürich-Ost an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Einen Überblick über moderne Schlafmedizin im psychiatrischen Fachkrankenhaus gibt Dipl.-Psych. Dr. Hans-Günter Weeß, Leiter des Interdisziplinären Schlafzentrums am Pfalzklinikum Klingenmünster. Eine Referenz an die große Leidenschaft von Prof. Steinberg für die Musik erweist ihm Prof. Dr. Hansjörg Bäzner, Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik am Klinikum Stuttgart, mit einem Referat zum Thema „Was und wie heilt eigentlich Musik?“
Gegen 16.30 Uhr kommt der Ärztliche Direktor des Pfalzklinikums dann selbst zu Wort. Mit seinen zusammenfassenden Schlussbemerkungen wird er den Tag und die Folge seiner insgesamt 31 Symposien in 24 Jahren ausklingen lassen.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, ein Kostenbeitrag wird nicht erhoben, Fortbildungspunkte für Ärzte und Psychologen (CME-Punkte) werden erteilt.
Die Veranstaltung wird durch folgende Firmen unterstützt: Astra Zeneca, Wedel; Bristol-Myers Squibb, München; Janssen-Cilag, Neuss; Lundbeck Arzneimittel, Hamburg; Novartis Pharma, Nürnberg; Pfizer Pharma, Berlin; Servier Deutschland, München.
Der Festakt zur Verabschiedung von Prof. Steinberg in den Ruhestand findet am 29. November von 15 bis gegen 17 Uhr statt. Für diese Veranstaltung ist aus Platzgründen eine Anmeldung erforderlich. Der Versand von gedruckten Einladungen beginnt in Kürze.
Kontakt
reinhard.steinbergpfalzklinikum.de
Sekretariat des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Reinhard Steinberg
Frau Dietschmann
Tel. 0649 900-2056