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Phantastischer Blick auf blühende Keschde

Klingenmünster. Ein echtes Schmuckstück beziehen Patienten und Mitarbeiter der Station P15 des Pfalzklinikums am 23. Juli. Eine kleine Eröffnungsfeier findet am 18. Juli um 11.30 Uhr direkt auf der Station statt.
Die Station P 15 gehört zur Abteilung Allgemeinpsychiatrie der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Klingenmünster und bekommt ein neues Gebäude. Im April 2012 fiel der Startschuss zu dem Projekt, jetzt werden die Umzugskisten gepackt.
Nähert man sich von Landau aus dem Pfalzklinikum, ist der neue Flachbau kaum zu übersehen. Farblich an die alten und neuen Häuser in der Nähe angepasst, hebt es sich mit seinem markanten Rot deutlich ab.
„2,1 Millionen Euro hat das Pfalzklinikum in die Hand genommen, um moderne Standards in der stationären Therapie und Pflege zu ermöglichen“, sagt Geschäftsführer Paul Bomke: „Das neue Haus für die P 15 bringt uns einen immensen Qualitätszuwachs“, freut er sich über das moderne Gebäude für bis zu 25 Patienten. „Und dass das Projektteam seine Arbeit pünktlich abliefert, und dabei noch leicht unter dem vereinbarten Budget bleibt, verdient höchste Anerkennung. Architektin Anke Podack von unserem Bau- und Flächenmanagement (Bau-FM) hat Hand in Hand gearbeitet mit dem pflegerischen Stationsleiter Rainer Moock und der Oberärztin Dr. Svetlana Buliniceva. Ich bin sehr froh, so kreative und verlässliche Mitarbeiter zu haben.“ In seinen Dank schließt Bomke ausdrücklich Chefärztin Dr. Sylvia Claus und Pflegedienstleiter Gerd Wagner sowie FM-Leiter Ansgar Kauff mit ein.
Durch gemeinsame Arbeit konnte in vergleichsweise kurzer Zeit auch für die letzte allgemeinpsychiatrische Station ein neues Domizil geschaffen werden. Das umfassende Bauprogramm des Pfalzklinikums, in das häufig Fördermittel des Landes flossen und fließen, musste angesichts knapper Kassen diesmal ohne Landesmittel auskommen. Um die erforderliche Qualitätsverbesserung auch für die Station P 15 zu erreichen, musste das Pfalzklinikum die Finanzierung selbst schultern.
Die Station bietet ein spezialisiertes Behandlungsprogramm für Patienten mit gravierenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Psychosen in Verbindung mit schweren Abhängigkeitserkrankungen. „Wir begleiten Menschen durch schwere seelische und psychotische Krisen, und dann lernen sie bei uns gesundheitliche Risiken von legalen und illegalen Drogen kennen“, erläutert Dr. Buliniceva. „Außerdem bieten wir Hilfen an, um Drogenrückfälle zu verhindern“, erklärt der pflegerische Stationsleiter Rainer Moock. Um ihren Weg aus dem Teufelskreis zu finden, können die Patienten ein breit gefächertes Angebot nutzen. Dazu gehören u. a. Akupunktur, Aromapflege, Entspannung, Sport, Lichttherapie, Lebenspraktisches Training und Bezugspflege. Ein multiprofessionelles Team kümmert sich rund um die Uhr um die Patienten: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegedienstes, Ärztinnen, Psychologinnen, ein Sozialarbeiter und ein Ergotherapeut. Ehrenamtliche Mitarbeiter bieten künftig zusätzliche Aktivitäten an, zum Beispiel sportlicher Art.
Noch ist die Station P 15 im Gebäude 44 untergebracht, oberhalb des neuen Parkplatzes an der Weinstraße. Dort wird im September der symbolische „Auf-Bruch“ für das neue Gebäude der Gerontopsychiatrie den sichtbaren Beginn zu einem weiteren Bauprojekt einleiten. Mitarbeiter und Patienten der P 15 verlassen ihr altes Gebäude nur zu gern, sind doch Gemeinschaftsbäder und viele Provisorien dort einfach nicht mehr zeitgemäß. Ab 23. Juli stehen für alle Patientinnen und Patienten Zweibettzimmer mit integrierter Nasszelle bereit. Freundliche, warme Farben im Inneren des Neubaus schaffen eine Wohlfühlatmosphäre. Die Zimmer und die Terrasse bieten einen phantastischen Blick auf den Haardtwald, wo gerade die Keschde blühen. „Wenn wir in die Ferne schauen, sehen wir über die noch fehlenden Außenanlagen hinweg“, übt sich Stationsleiter Moock in Geduld: „Wir werden uns nun zusammensetzen und überlegen, was wo am besten angepflanzt werden könnte. Licht und Schatten sind je nach Jahreszeit mal mehr und mal weniger gefragt. Und auch für das häufige Streitthema ‚Blauer Qualm’ haben wir im Gespräch mit den Patienten eine gute, neue Lösung gefunden: einen Raucherpoint im Außenbereich, den wir begrünen wollen.“