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„Wir können auch Radio!“
Klingenmünster. Ein Countdown leitete die erste Livesendung des Radioprojektes Peilsender von Patienten der Sozialtherapie des Pfalzinstituts – Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am 29. April um 15.30 Uhr in Klingenmünster ein. Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke und sein Stellvertreter René Berton starteten gemeinsam mit Lara Lüdtke, Musiktherapeutin mit einem Interview in die erste Sendung. „Wir freuen uns besonders über die Unterstützung der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). Ohne diese wäre es nicht möglich gewesen, unser Patientenradio mit einer eigenen Frequenz auszustatten. Es ist ein wichtiger Infokanal entstanden, ein Ausdruck der Beteiligung und des Trialogs“, erklärte Paul Bomke. „Unsere Angebote sind vielfältig, wir können nun aber zeigen, dass es uns auch möglich ist, einen Radiosender für Patienten zu betreiben. Das ist neu.“ ergänzte René Berton.
Zahlreiche Gäste konnten die erste Livesendung des Peilsenders bei gutem Wetter auf dem Freigelände am Freizeithaus des Pfalzinstituts, oberhalb des Parkplatzes an der B48, miterleben. Ein buntes Bühnenprogramm umrahmte die Veranstaltung. Lara Lüdtke und ein junger Radiomoderator des Peilsenders führten durch das bunte Programm. Die Initiatoren des Peilsenders, Rudi Pericki, Stationsmitarbeiter im pädagogisch-pflegerischen Dienst, und Saskia Schmitt, Musiktherapeutin, wurden interviewt und hoben hervor: „Wir möchten ebenfalls den Verantwortlichen der LMK danken, die heute hier so zahlreich erschienen sind. Unser Peilsender ist einzigartig in Rheinland-Pfalz, es ist ein Radiosender von Patientinnen und Patienten mit eigener Frequenz, aber nicht gewinnorientiert“. Gemeinsam mit Lara Lüdtke kümmern sich beide Initiatoren darum, das Radioprojekt des Pfalzinstituts durchzuführen.
Aktuelle Songs wurden eingespielt, aber auch Livemusik der Band der Sozialtherapeutischen Station oder von Rock Macchiato standen auf dem Programm. Ein Chor aus Patientinnen und Patienten der Kinderstation K2, begleitet von den Musiktherapeutinnen Manuela Martin und Saskia Schmitt sowie Rudi Pericki erläuterte durch einen Song mit Reggae-Rhythmen den eigenen Standpunkt zu „Kommunikation- wir reden miteinander, bleiben beieinander.“
Dr. Michael Brünger, Chefarzt des Pfalzinstituts – Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, sowie sein Kollege Michael Hübner, Pädagogisch-Pflegerischer Leiter, waren sich einig: „Das Peilsender-Projekt ist eine Innovation von Patienten für Patienten. Wir haben hier ein neues Element in den Klinikalltag eingeführt. Es ist ein interdisziplinäres Projekt, das gleichzeitig bewirkt, dass unsere Klinik noch weiter zusammenwächst. Durch die nun vorhandene UKW-Frequenz wird das Projekt zusätzlich aufgewertet und erhält eine klinikübergreifende Bedeutung. “
Livebeiträge, wie zum Beispiel weitere Interviews mit zwei jungen ehemaligen Patientinnen, die sich auch aktiv am Radioprojekt beteiligt haben, fanden ebenfalls statt. Auch vorab produzierte Reportagen bei einem gemeinsamen Essen des Peilsender-Teams in einem Restaurant in Pleisweiler-Oberhofen oder einem Besuch des HolidayParks in Hassloch wurden eingespielt. Als letzter Programmpunkt stiegen rote und schwarze Luftballons mit Peilsender-Logo über dem Veranstaltungsort auf. Mit einem herzlichen Dank an alle beteiligten Patienten des Radioprojektes sowie allen weiteren involvierten Personen beendete Lara Lüdtke die Veranstaltung sowie die erste Livesendung.
Seit April 2012 besteht das Patientenradio Peilsender, im Mai 2013 wurde der Sender bereits der Öffentlichkeit präsentiert. Seit dem 29. April ist der Peilsender im gesamten Pfalzklinikum Klingenmünster und sogar bis Göcklingen auf UKW 87.9 zu empfangen.
Das Radiomachen trägt bei den jugendlichen Patienten „nebenher“ dazu bei, gesellschaftlich notwendige Regeln des Zusammenlebens zu erlernen. Das erleichtert die (Re-)Integration in die Gesellschaft sehr. Die Patienten üben angemessene Umgangsformen und Kommunikationsregeln ein, wie beispielsweise, den Gesprächspartner ausreden zu lassen und zuzuhören. Weitere Lernziele sind die Meinungsbildung, die Förderung der Allgemeinbildung, die Teilhabe an demokratischen Prozessen, die Förderung sozialer Kompetenz und des sprachlichen Ausdrucksvermögens. Weiter bietet das Radio die Möglichkeit zur kreativen Verarbeitung der eigenen Biographie in Musik- oder Wort-Beiträgen.
Kontakt:
Pfalzinstitut - Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Sozialtherapeutische Abteilung
Rudi Pericki, Stationsmitarbeiter im pädagogisch-pflegerischen Dienst
Tel.: 06349/900-3505
peilsenderpfalzklinikum.de